30 Jahre Künstlerkreis Kelkheim

Jubiläumsstele „Verortung“

Enthüllung

Sonntag, 7.Juni 2020, 10.30 Uhr

Auf der Skulpturenwiese am Gagernring in Kelkheim

Einführung

Dr. Beate Matuschek

Meine Damen und Herren,

1999-vor etwas mehr als 20 Jahren wurde die Skulpurenwiese am Gagernring mit der ersten Holzplastik „Paarweise“ von Erwin Pleines ins Leben gerufen.

Seitdem hat fast jeder Kelkheimer Bildhauer eine Kostprobe seiner Arbeit auf dieser eigens für Kelkheimer Bildhauer eingereichten Open Air Galerie präsentiert. Es ist übrigens auch die erste Freilichtgalerie im Main-Taunus Kreis.

Heute enthüllen wir erstmals eine Gemeinschaftsarbeit des Künstlerkreises Kelkheim, an der ausschließlich Künstlerinnen mitgearbeitet haben.

Es sind:

Sibylle Möller – Christina Eretier – Marlies Pufahl – Christa Steinmetz – Doris Brunner – Heike Wichmann-Hopp -Lara Mouvee – Barbara Heier- Reiner und Sigi Schauer

Die Idee, eine repräsentative Stele zu gestalten, entwickelte sich in einer Diskussion mit dem Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main.

Ziel war, eine Plastik im Rahmen des Schwerpunktthemas „Erzählung.Macht.Identität.“ zu kreieren.

Die Kelkheimer Künstlerinnen wählten Motive ihrer Heimat und nennen die Stele „Verortung“ -eine Assoziation an Verwurzelung mit ihrem Ort.

Unter der Projektleitung von Christa Steinmetz, Marlies Pufahl und Barbara Heier-Reiner entstanden 24 Keramikplatten mit farbigen Engoben und Glasuren.

Das Resultat ist eine zweiseitige Stele, die zu einem Streifzug durch die Gemarkung Kelkheims, die hier farbig umrissen ist, anregt.

Um zu vermeiden, dass diese Stele als Infotafel wahrgenommen wird, wurden die Worte grafisch in zwei verschiedenen Größen gestaltet und mit den Wappen kelkheims aufgelockert:

dem Mainzer Rad, dem Posthorn und dem Hufeisen.

Thematisiert werden die Geschichte, die Sehenswürdigkeiten und Alleinstellungsmerkmale unserer Stadt:

Sie beginnt mit der Erwähnung im Jahr 880 als Kelkheim noch Kadelcampf hieß, geht weiter zum Hof Gimbach, wo das erste christliche Zeugnis im Main-Taunus Kreis, der Roteldisstein aus dem 6. Jahrhundert, gefunden wurde.

Kelkheim genießt seit 150 Jahren ein überregionales Renomee als Stadt der Möbel. Auf das Möbelhandwerk mit in Hochzeiten über 300 Schreinereien verweist die Hobelbank.

Das Gesicht Eppenhains wurde von August Gasser geprägt. Ihm ist die Verschönerung Eppenhains und später die Anerkennung als Luftkurort bzw. Erholungsort zu verdanken.

Die Alte Kirche Hornau kennt jeder in Kelkheim. Ihre Wurzeln reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Heute befindet sich hier die Galerie der Stadt Kelkheim, in der zahlreiche Kunstausstellungen präsentiert werden.

Auf Kelkheim-Münster spielen die Herrgottspetzer an. Als Herrgottpetzer werden die Münsterer wegen ihrer guten Beziehung zum Himmel und ihrer katholischen Frömmigkeit verspottet.

Mit den Freiherren von Gagern kann Hornau glänzen und einen direkten Bogen zur Frankfurter Paulskirchenversammlung 1848 schlagen.

Der Rettershof wiederum zählt heute zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Kelkheims, hier stand einst das älteste Kloster des Main-Taunus-Kreises: ein Prämonstratenserkloster aus dem 12. Jahrhundert.

Frau Rotlint kennen Sie durch die Rotlindallee in Kelkheim aber auch in Frankfurt. Sie ist für die Schenkung ihrer Hornauer Besitztümer im 9. Jahrhundert an Frankfurter Bartholomäusstift in Erinnerung geblieben.

Natürlich geht der Künstlerkreis auch auf die Partnerstädte ein. Kelkheim ist seit34 Jahren mit der englischen Stadt High Wycombe unweit von London und seit fast 50 Jahren mit der französischen Stadt Saint-Fons bei Lyon verbunden.

Die Beziehung zu High Wycombe basiert auf der gemeinsamkeit in der Möbelfabrikation, in Saint-Fons auf der Nähe zur chemischen Industrie.

Der Zauberberg ist nicht nur das ehemalige Domizil des Künstlerkreises, er repräsentiert heute markant Ruppertshain.

Die ehemalige Klinik für Tuberkulosekranke Arbeiterinnen und Arbeiter wurde 1895 erbaut. Bei der Pariser Weltausstellung um 1900 galt die unter Schirmherrschaft von Kaisern Friedrich erbaute Heilstätte als modernste ihrer Zeit.